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Barockfestungen

Der Raum zwischen dem Adlergebirge und dem Riesengebirge war seit Urzeiten einer der einfachsten Zugangskorridore in das sonst von Bergen umgebene böhmische Becken. Und gerade deshalb sind Heere in beiden Richtungen hierdurch gezogen. Das Gebiet der heutigen Region Hradec Králové wurde somit, zusammen mit dem Gebiet anderer Regionen, zum Schauplatz vieler militärischer Auseinandersetzungen.

pevnost Josefov
1763 kam die Kaiserin Maria Theresia infolge der militärischen Misserfolge der vorigen Kriege endgültig um Schlesien und die Grafschaft Glatz. Diese Umstände zwangen den Habsburger Hof zu ernsthaften Überlegungen zur Reform des österreichischen Militärwesens. Nach Wien wurden Fachleute aus Frankreich eingeladen, dessen hochentwickeltes Festungsbauwesen berühmt war.

Im Jahr 1780 kaufte die Kaiserkammer einen Teil des Herrenguts Smiřický mit dem Dorf Ples und am 3. Oktober desselben Jahres wurde dann an Stelle des künftigen Tors von Jaroměř der Grundstein der militärischen Bastionfestung in Anwesenheit des Kaisers gelegt. Die Festung entstand in den Jahren 1780 - 1787 nach den Plänen des französischen Ingenieurs Duhamel de Querlonde am Zusammenfluss der Flüsse Elbe und Metuje. Das Zeughaus, das Spital, die Kommandantur, die Kaserne und andere Militärgebäude wurden in folgenden Jahren um zivile Häuser, die nach strengen Regulierungsplänen gebaut wurden, ergänzt. Die Festung gehört zu unseren bedeutendsten Denkmälern der militärischen Architektur und der Befestigungskunst im 18. Jahrhundert. Die stärkste Waffe der kaiserlichen Festung, die 1793 nach ihrem Gründer dem Kaiser Joseph benannt wurde, war ein umfangreicher unterirdischer Verteidigungssystem mit einer Länge von 45 Kilometern.

Angesichts der strategischen Lage Ostböhmens als Grenzgebiet der damaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie suchte die kaiserliche Armee nach einem geeigneten Ort für die Errichtung der nächsten großen Festung und des militärischen Standorts. Die Wahl fiel auf Hradec Králové (Königgrätz), das im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts zu einer Militärfestung umgebaut wurde. Fünfundzwanzig Jahre der Bautätigkeit haben das Erscheinungsbild der Stadt sowie ihrer Umgebung völlig verändert. Es wurden nicht nur Häuser im Bereich des Festungsbaus sondern auch ganze Vorstädte, die außerhalb der Festungsmauern liegen blieben, niedergerissen. Die Festung hat die alte königliche Stadt mit Festungsmauern und vorgelagerten Bastionen umringt, innerhalb der Mauern wurden Kasernen, Pulvermagazine, Kommandanturgebäude u.a. errichtet. Die damalige Festungstechnik beruhte in Errichtung mehrere Dutzend Meter langer Erdwälle, die an Seiten mit Steinmauerwerk verfestigt wurden. Beim Beschuss durch den Feind würde es also sehr lange dauern, bis die Kanonen die gewaltige Mauermasse völlig durchbrechen und einen Korridor für den Angriff der Soldaten erschließen könnten. Obwohl die Festung nach ihrer Fertigstellung 1789 ein exzellentes technisches Werk war, ging ihre Bedeutung kontinuierlich zurück. Ihre Wertlosigkeit wurde durch die entscheidende Schlacht des preußisch-österreichischen Krieges im Jahr 1866 endgültig bestätigt, als die attackierenden preußischen Heere der starken Königgrätzer Festung ausgewichen sind und die entscheidende Auseinandersetzung sich in der Umgebung von Sadová und Chlum abgespielt hat. Die Funktion von Königgrätz als Festungsstadt verlor somit ihren Sinn. Es dauerte noch lange vierzehn Jahre, bis die Verhandlungen über den Abriss der Mauern und die Aufhebung der Festung, die immer mehr die Entwicklung der Stadt beschränkte, beginnen konnten. Nach komplizierten Verhandlungen, als die Kaiser- und Königsarmee forderte, dass das Abreißen und Wegräumen der Mauern durch die Stadt sichergestellt wird und dass die Stadt gleichzeitig die aufgehobenen Objekte ersetzt, wurde 1844 endlich das Abkommen getroffen und man konnte mit dem Abriss feierlich beginnen.


Pevnost Josefov (Festung Josefov)

Touristisch attraktiv ist die Führung durch das beachtenswerte unterirdische Labyrinth. Die Atmosphäre wird durch die Beleuchtung mit Wachskerzen unterstrichen. Der Besuch kann um die Besichtigung weiterer Kasematten räume und vor allem des Lapidariums der Barockskulpturen von M. Braun ergänzt werden.

www.pevnostjosefov.wz.cz


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